Eichenprozessionsspinner
Thaumetopoea processioneaBeschreibung
Der Eichenprozessionsspinner tritt seit Ende der 1990er Jahre besonders in warm-trockenen Regionen zunehmend in Erscheinung. Er kann unter günstigen Bedingungen Massenvermehrungen aufbauen und dann, auch großflächig, in Eichenwäldern Kahlfraß verursachen. Mehrere Jahre aufeinanderfolgender starker Fraß hat einen negativen Einfluss auf Wasserleitgefäße und Reservestoffbildung. Ursache sind die fehlenden Blätter. Denn ohne Chlorophyll findet keine Photosynthese statt, die Voraussetzung für die Assimilation. Die die Vitalität der Eichen nimmt ab, die Anfälligkeit gegenüber Folgeschädlingen wie Eichenprachtkäfer, Eichensplintkäfer oder Kernkäfer zu. Folge kann das Absterben von Bäumen und Beständen sein. Außerdem gefährden die giftigen Brennhaare der Raupen die Gesundheit des Menschen und auch von Tieren. Sie verursachen neben einer mechanischen Reizung von Haut, Schleimhäuten und Atemwegen, Hustenreiz, Augenentzündungen sowie allergische Reaktionen auf den Wirkstoff „Thaumetopoein“. Wichtigste natürliche Gegenspieler des Eichenprozessionsspinners sind Schlupfwespen und Raupenfliegen.
Die Falter haben hellgraue Vorderflügel mit dunkleren Querlinien und weißgraue Hinterflügel. Die Eier werden im Spätsommer als Eiplatten vorwiegend an 1- bis 2-jährigen Zweigen in der Oberkrone abgelegt. Das Weibchen deckt sie mit der Afterwolle ab. Die Eier überwintern. Die gesellig lebenden Raupen werden bis 5 cm lang. Ab dem 2. Larvenstadium sind sie hellgrau mit breitem dunklen Rückenstreifen. Tagsüber und zur Häutung nutzen sie Gespinstnester an Kronenästen, zum Ende der Raupenzeit immer mehr auch am Stamm. Dort und am Stammfuß erfolgt die Verpuppung.